Eins meiner Lieblingsgeschenke für die Eltern von Neugeborenen ist ein individuell besticktes Kissen zur Geburt. Die Kissen kann man wunderbar mit Textilien gestalten, mit Applikationen und Spitze verzieren, den Namen, Gewicht, Geburtsdatum und Größe des neugeborenen Babys einsticken. Dafür braucht ihr eine „gekaufte“ fertige Stickdatei – oder erstellt selbst eine Stickdatei (entsprechende Sticksoftware vorausgesetzt).
nd da Ende Juli meine Freundin Zwillinge bekommen hat, zeig ich euch, was ich für sie gemacht habe. Meine Freundin ist ein Fuchsfan – ich hatte ihr schon eine Fuchstasche und ein Fuchs-Weihnachtssäckchen genäht. Daher habe ich mich auf die Suche gemacht, ob ich was „Fuchsiges“ für ihre neugeborenen Zwillinge finde, das ich mit der Näh- und Stickmaschine umsetzen kann.
Beispiel mit gekaufter Stickdatei
Für ihren Sohn bin ich im Internet bei Stickherz fündig geworden. Hier habe ich den Fuchs im Boot erworben. Daraus wurde ein Kissen in 40 cm x 60 cm. Die Haupt-Hintergrundstoffe sind u. a. von „Stoff und Stil“ in München. Die Wolken mit dem Schriftzug habe ich in der Bernina Sticksoftware selber zusammengestellt.
Mit selbst digitalisierter Stickdatei
Ein weibliches Fuchs-Stickmotiv, welches mir gefällt, habe ich nicht gefunden. Daher habe ich das Motiv für das zweite Geburtskissen selbst digitalisiert. Hierfür nutzte ich wieder die Bernina Sticksoftware. Darin kann ich entweder Freihand eine Vorlage zeichnen oder eine Vektorgrafik (bei letzterem dann natürlich Urheberrecht und Nutzungsrecht beachten) in eine Stickdatei umwandeln. Ich habe mir dazu von NaTaKaStore eine Vektordatei gekauft, die schon nahe an meine Zielbild, einem Ballerina-Fuchs, rankommt und dann in der Sticksoftware nachbearbeitet, so dass eine sogenannte Doodle-Applikation mit der Maschine gestickt werden kann. Die Luftballons habe ich wieder komplett selbst gezeichnet und die „Ballon-Schnur“ gar nicht gestickt, sondern tatsächlich einfach mit der Nähemaschine genäht. Nur der Ballon selbst mit der Satin-Kontur kommt natürlich aus der Stickmaschine, so schön und gleichmässig kann man eine Applikation sonst nicht erstellen.
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Selbstgemachte oder gekaufte Stickdatei: Vor-/Nachteile
Die gekauften Stickdateien haben ganz klar den Zeit- und Qualitäts-Vorteil, dass sie nach dem Kauf sofort fertig verfügbar sind, Dateien vorher auf vielen verschiedenen Stickmaschinen verprobt wurden, in der Regel die Stickreihenfolge stimmt und die Dateien mit einer Schritt-fuer-Schritt Anleitung bereitgestellt werden.
Nachteil: die Größe ist nicht / kaum skalierbar. Einmal in einer bestimmten Größe gekauft, muss man die Stickdatei ggf. nochmal in einer anderen Größe kaufen, wenn man doch das Motiv größer oder kleiner braucht. Auch sind gekaufte Dateien nicht modifizierbar. Hat man ein bestimmtes „Wunsch-Zielbild“, wie das Kissen oder die Motive final aussehen sollen, lässt sich dies mit gekauften Dateien oftmals nicht exakt so umsetzen.
Selbsterstellte Motive haben den Vorteil. dass man sie genau so machen kann, wie man sich das vorgestellt hat. Nachteil: Eine Datei wirklich selber für die Stickmaschine zu digitalisieren, setzt schon mal voraus, dass man die Sticksoftware dazu erwirbt, das Know How dazu hat bzw. in monatelanger Zeitinvestition aufbaut. Also kurzum man braucht viel Geduld und Zeit.
Mein Fazit: Ich nutze mehr gekaufte Stickdateien. Zuerst schau ich immer, ob ich eine fertige Stickdatei im Internet finde, die meinen Vorstellungen entspricht und digitalisier mir nur dann eine Motiv zum Maschinensticken selber, wenn es etwas einfaches ist und ich wirklich nichts auf dem Markt finde. Aber das selber Digitalisieren ist eine wunderschöne Gelegenheit, mit der Sticksoftware das Know How weiter aufzubauen. Und die Ergebnisse sind wirklich totale Unikate, die es auf dem Markt so dann nicht zu kaufen gibt.
Verwendetes Material:
Die Stoffe des rosa Kissens sind
- von LTS Stoffe Haar ein rosa Leinenstoff sowie
- aus der Maibox von „Das mach ich nachts GmbH“
Sowie die Stoffe des blauen Kissens von Stoff und Stil München. Und weil ich mir ja immer notieren wollte, was ich beim nächsten Mal verbessere: Ich habe gelesen – irgendwo – dass man bei Fransenapplikationen noch Vliesofix auf den Stoff aufbringen soll, damit er nicht sooo ausfranst und dadurch ausreißt bzw. sich ablöst. Das habe ich hier noch nicht gemacht, aber das merk ich mir fürs nächste Mal vor.